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In Gedenken an Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann anlässlich seines 100. Geburtstages

Am 30.1.2025 wäre Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann 100 Jahre geworden. Wie kaum ein anderer hat er die moderne Sportmedizin über Jahrzehnte geprägt. Nach wie vor lebt sein Vermächtnis in der Wissenschaft, in den Herzen seiner Schülerinnen und Schüler und in den Institutionen, die er aufgebaut hat, weiter.

 

Ein Leben für die Wissenschaft und den Menschen

Prof. Wildor Hollmann wurde am 30. Januar 1925 in Menden, Westfalen, geboren. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Medizin, geprägt durch die Erfahrungen im Haus seines Großvaters, eines praktischen Arztes. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er sein Studium und widmete sich einer Dissertation über die Spiroergometrie – eine Pionierarbeit, die später seine internationale Bekanntheit begründete.

1958 gründete er das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln. Ohne Mitarbeiter, ohne nennenswerte Mittel und in einem Kellerraum beginnend, entwickelte er eine Einrichtung von weltweitem Renommee. Unter seiner Leitung entstanden 24 Habilitationen und 14 Professuren – eine Bilanz, die sein Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz eindrucksvoll unterstreicht.

 

Ein Pionier der Sportmedizin

Professor Hollmanns Lebenswerk ist durch bahnbrechende Ideen und wissenschaftliche Innovationen geprägt. In den 1960er Jahren revolutionierten er und seine Kollegen Prof. Heinrich Liesen, Prof. Richard Rost und Dr. Dieter Lagerström mit dem „Kölner Modell“ die Rehabilitation von Herzinfarktpatienten. Er bewies, dass Bewegung nach einem Herzinfarkt die Genesung fördert, wo zuvor wochenlange Bettruhe empfohlen wurde. Dieses Modell setzte neue Maßstäbe in der kardiologischen Therapie und gilt bis heute als Standard. Bahnbrechend waren auch die theoretischen und praktischen Arbeiten zur Energiebereitstellung. Gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Hermann Heck und Prof. Alois Mader entwickelten sie die Grundlage eines Schwellenkonzepts, das auch heute noch seine Gültigkeit hat. Genauso wichtig war ihm die Verbindung von Bewegung, Gesundheit und Prävention. Sein Leitsatz „40 Jahre lang 40 Jahre alt bleiben“ wurde zu einem Sinnbild seiner Überzeugung: Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesunden, langen Leben. Diese Forschung wird durch seine aktuellen Nachfolger Prof. Wilhelm Bloch und Prof. Hans-Georg Predel fortgesetzt. 

 

Von der Wissenschaft in die Praxis

Professor Wildor Hollmann war von 1961 bis 1968 Vorsitzender des Sportärztebund Nordrhein (SÄB NR) und von 1994 bis 1998 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Im internationalen Kontext führte er von 1986 bis 1994 die Fédération Internationale de Médecine du Sport (FIMS), den Weltverband für Sportmedizin, als Präsident. Damit prägte er maßgeblich dieses Fach auch im verbandspolitischen Kontext. Mit den Kolleginnen und Kollegen pflegte er ein stets freundliches und meist freundschaftliches Verhältnis. Besonders hervorzuheben ist die jahrzehntelange enge Verbundenheit mit Dr. Dieter Schnell, dem Vizepräsidenten für Weiterbildung, der DGSP.

 

Ein Mensch von großer Herzlichkeit

Neben seiner wissenschaftlichen Größe beeindruckte Professor Hollmann durch seine Menschlichkeit. Sein Humor, seine Wärme und sein unermüdlicher Einsatz für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses machten ihn zu einem Vorbild. Bis ins hohe Alter hielt er Vorlesungen und begeisterte Generationen von Studierenden an der Deutschen Sporthochschule Köln. 

Seine Ehefrau Ingeborg, die er liebevoll „Inge“ nannte, war sein Lebensanker. Gemeinsam mit seinen Kindern Ulrike und Helmut bildeten sie ein starkes Fundament, das ihm ermöglichte, seine Visionen zu verfolgen. Inzwischen geht das Engagement in die dritte Generation über: sein Enkel Dr. Julian Härtel wurde jüngst in den Vorstand des Sportärztebund Nordrhein gewählt. 

 

Ein Vermächtnis für die Zukunft

Prof. Hollmanns Vermächtnis lebt in den Prinzipien und Strukturen der modernen Sportmedizin weiter. Über 200 Dissertationen entstanden unter seiner Anleitung, und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben unzählige Menschen weltweit beeinflusst. Seine Denkweise – geprägt von Innovation, Menschlichkeit und dem Mut, Grenzen zu überschreiten – bleibt eine Inspiration und ein großes Vorbild.

 

Seine Ideen, Visionen und vor allem seine Herzlichkeit sind nach wie vor allgegenwärtig. Wir gedenken ihm von Herzen und möchten nicht nur einen großen Wissenschaftler ehren, sondern einen Mann, dessen Charisma und Mitgefühl unauslöschlich bleiben werden.

 

In tiefer Dankbarkeit und Hochachtung

Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Christine Joisten, Dr. med. Ingo Tusk, Prof. Dr. med. Andreas Nieß, Dr. med. Axel Klein, Dr. Thomas Schramm, Prof. Dr. med. Rüdiger Reer

 

 

 

 

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mi, 29. Januar 2025

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